Durch die soziokulturelle und pädagogische Arbeit von Theater im Fluss sind wir zunehmend in Kontakt mit sozial benachteiligten Kindern und deren Familien gekommen. Dabei stellten sich neben dem Armutsphänomen grundlegende Benachteiligungen im Bereich Ernährung und Gesundheit heraus. Dies ist durch unsere kreative Arbeit nur begrenzt aufzufangen. So entstand die Notwendigkeit einer „Kindertafel“.

Während unserer zahlreichen Projekten ist uns aufgefallen, dass viele Kinder unter Versorgungsengpässen bei der Ernährung leiden. Manche Kinder haben ganz einfach Hunger. Der Anteil der Minderjährigen in unserem Quartier, die SGB II beziehen, betrug vor der Pandemie 32,4 %. Dies lässt auf einen ähnlich hohen Anteil von durch Armut betroffenen Kinder schließen. Deshalb hat sich Ende Februar 2021 der gemeinnützige Verein „KinderKulturKüche“ gegründet.

Zurzeit laufen die Planungen für den Umbau eines Raumes, um bis zu 35 Kindern täglich ein warmes kostenloses Mittagessen beim sogenannten „Esstisch“ zu ermöglichen. Darüber hinaus werden wir der benachbarten Grundschule An den Linden sowie der Joseph-Beuys-Gesamtschule ‚Pausenbrote‘ o.ä. zur Verfügung stellen. Neben der Grundversorgung können Kinder an bestehenden oder neugeschaffenen kulturellen Angeboten wie Theater, Gestalten und Kunsthandwerk, urbanem Tanz/ Parcour oder Sport teilnehmen. Dazu stehen neben Theater im Fluss, der Abenteuergarten, die angrenzende MoveFactory vom Jugendzentrum KALLE wie auch die benachbarten Sportvereine (Budo und Wingtsun) zur Verfügung. Mit der eventuellen Weitervermittlung zu Fachstellen wollen wir in Zukunft den Kindern und Jugendlichen ein ganzheitliches Angebot zur körperlichen und seelischen Gesundheit an die Hand geben.

Die Kooperation mit Schulen uns sozialen Trägern und die Netzwerkarbeit ist integrierter Bestandteil der von uns verfolgten Quartiersarbeit.

Das Essen wird von Nachbar*innen zubereitet. Im Stadtteil leben mehr als 21% nicht deutsche Bewohner*innen. Diese Vielfalt wird sich auch auf dem ‚Teller‘ wiederfinden. Die Migrant*innen und Geflüchteten können dem Arbeitsmarkt nähergebracht werden und erhalten die Möglichkeit aus ihrer häuslichen Umgebung ‚heraus‘ zu kommen. Der syrische Kunstpädagoge Bassam Alkhouri dient als Ansprechpartner für die arabischsprachige Nachbarschaft.

Die Räumlichkeiten des Vereins „KinderKulturKüche“ werden auch außerhalb der täglichen kostenlosen Mahlzeiten multifunktional für Kinder, Jugendliche, Nachbarschaft und das Quartier zur Verfügung stehen. Neue Formate der Begegnung können dort auch von Quartiersbewohner*innen umgesetzt werden.

Zurzeit versorgt Bassam Alkhouri mobil bis zu 30 Kinder im Quartier mit einer Art „Henkelmann“, in denen neben Frischobst und -gemüse auch Material für Kunst- und Pflanzaktionen enthalten sind.

Für den laufenden Betrieb und den Umbau benötigt der Verein Esstisch – KinderKulturKüche Unterstützung.

Für Spenden und vielfältige Hilfen sind wir dankbar.

Für Fragen und Anregungen können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

Tel.: 0178 1667863 (Max Knippert)